So in der Art würde ich den Titel des Vortrags ins Deutsche übersetzen. Ihren Einstieg fand Ann Pettifor über die Etablierung einer neuen Richtlinie welche sich in den britischen Häfen im Anfang des 20. Jahrhunderts abspielte. Regelmäßig überluden Schiffgesellschaften ihre Frachter was die Stabilität der Schiffe gefährdete, zu Kenterung führte und in weiterer Folge vielen Passagieren das Leben kostete. Samuel Plimsoll, erkannte diesen Misstand, führte die nötigen Studien durch und erbrachte deshalb den Vorschlag für eine Maximalbeladungslinie (heute unter Plimsoll line oder load line bekannt) die am Rumpf des Schiffes markiert werden sollte. Bereits 1930 wurde die Regelung von etlichen Staaten übernommen. Für Ann Pettifor ist obige Geschichte ein Indiz dafür, dass eine Regelung des freien Marktes sinnvoll bzw. nötig ist. (Auf Englisch ist die Geschichte hier nachzulesen. Oder für die nautisch ganz Interessierten hier ein Video (und vorher scharf nachdenken für was TF, T, F, S und W stehen könnte) 😉 die Buchstaben um den Kreis stehen übrigens meist für die Versicherungsgesellschaft.)
Kurz ging sie dann auch auf das Szenario der Great Depression ein und welche Vorschläge Keynes dazu machte. Ganz kann ich das jetzt nicht wiedergeben, aber es scheint als würde auch ihr Vorschlag in Richtung einer Weltbank gehen um über das Kapital Kontrolle zu bekommen.
Weiters befasste sich ihr Vortrag damit, dass die meisten Finanzprodukte und auch Geld, heutzutage nur mehr Versprechen seien. Und das Versprechen leicht zu kreieren seien. Auch könne man ohne Limit Versprechen aussprechen. Aus diesem Grund wäre es auch ein leichtes alles zu finanzieren was man wollte. Auch wenn die obigen Beobachtung nicht von der Hand zu weisen sind, braucht es meiner Meinung nach für ein Versprechen nicht nur denjenigen, der das Versprechen macht, sondern auch denjenigen der das Versprechen annimmt. Nur dann bekommt man für ein Versprechen im vorhinein eine Leistung.
Für den Umstieg auf einen klimafreundlicheren Lebensstil brachte sie das Beispiel des öffentlichen Verkehrs wo es nötig wäre, dass zuerst eine akzeptable Lösung als alternative Einzurichten sei bevor man beispielsweise CO2 besteuern könne. Ein bisschen ergibt ich dabei ein Henne-Ei Problem. Denn woher kommt das Geld für das Einrichten der Alternative?
Alles in allem war ihr Vortrag sehr kurzweilig aber auch etwas unkonkret.